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5. Cicatrix Studienpreis

Auch 2013 wurde die Forschung unterstützt und erstmalig der Sonderpreis - Pflege vergeben

Preisträger 2013 - V.l.n.r. Prof. Dr. Yves Harder, Eva Aumann, Prof. Dr. Marcus Lehnhardt, Edgar Eisenberg, Dr. med. Reto Wettstein.
Preisträger 2013 - V.l.n.r. Prof. Dr. Yves Harder, Eva Aumann, Prof. Dr. Marcus Lehnhardt, Edgar Eisenberg, Dr. med. Reto Wettstein.

Prof. Dr. Yves Harder und Dr. Reto Wettstein erhalten den Studienpreis 2013

Zum fünften Mal in Folge konnte der Cicatrix-Studienpreis, dieses Jahr mit 8000 € dotiert, vergeben werden. Inzwischen ist die Würdigung der Preisträger fester Bestandteil des Programms am Gala-Abend der jährlichen Tagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft der Verbrennungsmediziner DAV geworden. Ein Rückblick auf die Preisträger der vergangenen Jahre zeigt die hohe Qualität der Einreichungen und wie ein solcher Preis erheblich dazu beitragen kann, dass innovative medizinische Konzepte sich schneller zum Wohle der Patienten durchsetzen. Am Beispiel des Medical Needlings - PD Dr. Matthias Aust erhielt dafür den ersten Studienpreis 2009 - zeigt sich das besonders eindrucksvoll.

Diesmal ging der Studienpreis an eine deutsch-schweizerische Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. med. Yves Harder vom Klinikum r. d. Isar in München, der zusammen mit PD Dr. med. Reto Wettstein vom Universitätsspital Basel die Urkunden am 17. Januar 2014 in Arosa entgegen nahm. Als Fachmitglied der diesjährigen Jury hielt Prof. Dr. med. Marcus Lehnhardt, Direktor der Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte am Bergmannsheil in Bochum die Laudatio. Eva Aumann überreichte für den Vorstand die Urkunden; auf die Übergabe eines symbolischen Schecks wurde wie immer verzichtet, denn der Studienpreis galt für das Jahr 2013 und wurde auch in diesem ausgezahlt.

Die Arbeitsgruppe erhielt den Preis für ihre umfangreichen Studien mit dem Thema:

Die Rolle von warmem Wasser und Erythropoetin in der Behandlung der sekundären Brandwundenprogression

Verbrennungen sind dynamische Verletzungen, die in ihrer Oberflächen- und Tiefenausbreitung in den ersten 2 - 3 Tagen zunehmen, "nachbrennen" können. Im schlimmsten Fall können Verbrennungen, die zunächst narbenfrei abheilen würden, so nachtiefen und sich ausweiten, dass letztendlich doch eine Transplantation nötig ist, wie z. B. eine Entwicklung vom Grad 2a zu 2b. Jeder Brandverletzte kennt den Unterschied und weiß jede Stelle zu schätzen, die nicht transplantiert werden musste, mit mehr oder weniger, aber lebenslang bleibenden Narben als Folge.

In tierexperimentellen Studien konnte die Arbeitsgruppe nachweisen, dass die lokale Anwendung von warmem Wasser im Krankenhaus eine wirkungsvolle Ergänzung zur standardmäßig als "Erste Hilfe" angewandten Kühlung mit kaltem Wasser ist. Die Warmwasserbehandlung kann die sekundäre Verbrennungsprogression - das Nachbrennen um ca. 1 - 2 Tage hinauszögern und somit mehr Zeit für andere Behandlungsansätze ermöglichen, wie z.B. niedrigdosiertes und in einem Zeitraum unter 6 Stunden nach Verletzung systemisch verabreichtes Erythropoetin (Epo). Die genaue Studienbeschreibung und Fachpublikationen unter Studienpreis 2013 Harder.

Die Jury, bestehend aus Professor Dr. Lehnhardt, als Chef des letztjährigen Preisträgers sowie Regina Heeß und Petra Lubosch, war sich schnell einig. Die Tatsache, dass diese Forschungsergebnisse einfache und wirksame Behandlungsansätze zur Verminderung des Nachbrennens aufzuzeigen, die sich dazu verhältnismäßig leicht in die Praxis umsetzen lassen, überzeugte. Die Arbeitsgruppe forscht aktuell am gleichen Thema weiter, ein weiterer guter Grund diese Arbeit mit dem Studienpreis zu fördern.

Die Arbeit Wettstein R, Tobalem M, Rezaeian F, Harder Y: "Therapeutische Strategien zur Prävention der Verbrennungsprogression im Tiermodell" erhielt außerdem einen der zwei Vortragspreise der DAV.

Frau Dr. med. Christina Günter, die bereits im Team des Studienpreisträger 2011, Prof. Dr. med. Augustinus Bader, und in München beim Cicatrix-Fachkongress dabei war, erhielt für ihre Arbeit "Epo in Burns" das Reisestipendium der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin (DGV). Herzlichen Glückwunsch!

Edgar Eisenberg von der Intensivpflegestation am Bergmannheil, Bochum bekommt den 1. Pflege-Sonderpreis

Preisträger Edgar Eisenberg(Mitte) bei der Laudatio von Eva Aumann mit seinem Chef Prof.Dr.Lehnhardt
Preisträger Edgar Eisenberg(Mitte) bei der Laudatio von Eva Aumann mit seinem Chef Prof.Dr.Lehnhardt

Für das gesamte Intensivpflegeteam freute sich der Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin Edgar Eisenberg über den mit 2000 € dotierten Preis. Damit wurde ihm der Besuch der 4 tägigen DAV-Tagung ermöglicht, auf der er in einem Fachvortrag die

"Leitliniengerechte Bauchlagerung bei beatmeten Patienten mit Verbrennungen"

vorstellen konnte. Das über Jahre vom Team eigenständig entwickelte Spezialbett, welches es nur zwei Pflegekräften ermöglicht, einen beatmeten Patienten schonend und ohne Verlust von Zugängen in die Bauchlagerung zu drehen, beeindruckte alle. Auch den Vorstand von Cicatrix, der einstimmig entschied diesem Pflegekonzept den Preis verleihen. Im Namen des Vorstandes hielt Schatzmeisterin Eva Aumann die Laudatio und überreichte die Urkunde.

Weitere Information auf Studienpreis 2013 Eisenberg und Studienpreis 2013 Harder.


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